






Naturwunder Höllentalklamm – erschlossen seit 1905
Die Schönheit des Höllentals zog schon seit langer Zeit in ihren Bann. Jedoch war es vor der Errichtung des Klammsteigs schwierig, in den Talschluß des Höllentals zu wandern. Einheimische nahmen sich dieses Problems an und machten das Höllental begehbar. Ihnen ist es zu verdanken, dass man heute durch die Höllentalklamm wandern kann. Die Einrichtung des Steigs durch die tiefe Schlucht war nicht einfach. Viele hielten sogar das Unterfangen für unmöglich. Die Erschließung der Höllentalklamm wurde trotzdem angegangen. Rund 4 Jahre dauerte das aufwändige Unterfangen. Wo das Gestein im Weg war, wurden Tunnel in die Felsen gesprengt. Wo kein Gestein da war, aber ein Übergang notwendig gewesen ist, wurden Brücken gebaut. Stege und Seile mußten ebenfalls angebracht werden. Leitender Ingenieur der Erschließung war Adolf Zoeppritz. Unter seinem Vorsitz erschloß der Alpenverein von Garmisch Partenkirchen die Klamm. Er hatte eifrige Mitstreiter: Der Seffeler-Bauer Josef Ostler war Bergführer und Johann Weißenbach gewissenhafter Sprengmeister. Gemeinsam gelang ihnen mit weiteren Helfern das Mammutbauwerk.
Gebaut wurde von 1902 bis 1905. Von oben seilten sich die Arbeiter an der senkrechten Wand des Waxenstein ab. So gelangten sie in die Klamm, wo sie mit der Hand Löcher schlagen mußten. In ihnen wurde dann mit Sprengstoff der Weg in den Felsen gesprengt. Oben am Berg wurde sogar eine Schlosserei eingerichtet, um vor Ort die nötigen Eisenteile herzustellen. Insgesamt war das eine Pionierleistung der Grainauer und Garmich Partenkirchener. 600 Arbeitstage waren nötig und am Hochfrauentag war es soweit: Am 15.08.1905 wurde der Weg durch die Klamm freigegeben und der Zugang offiziell eröffnet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 65.000 Mark. Für den Bau der Höllentalklamm waren nötig
- 2.500 kg Sprengstoff
- 14.000 kg Eisen
- 2.000 Meter Wasserrohre
- 750 Meter Drahtseil
- 14.000 kg Zement
- 70 kg Kohlen zum Schmieden des Eisens
Über spektakuläre Brücken in der Klamm wandern



Heute ist der Klammsteig ein Juwel in den Alpen. Rund ein Kilometer ist die Klamm lang. Du kannst sie auf zwei Wegen erleben. Der von Adolf Zoeppritz erbaute Weg führt direkt durch die schmale Schlucht, teils nur wenige Meter oberhalb des Wassers. Besonders spektakulär sind die meterlangen Felsentunnel. Ohne sie wäre der Weg durch die Klamm nicht möglich gewesen. Es brauchte auch Brücken zum Queren des Bachs. Achte auf die Bogenbrücke gleich am Anfang der Klamm. Um die Höhenmeter von einer Seite der Höllentalklamm auf die andere Seite auszugleichen und gleichzeitig das Wasser queren zu können, bekam die Brücke diese Form. Zudem ist sie bei Hochwasser sicherer. Soviel zum Weg durch die Klamm. Nun zum zweiten Weg: Oberhalb vom Klammsteig führt der sogenannte Stangensteig. Auf ihm kommst du nicht zu den schmalsten Stellen in der Klamm. Du wanderst eigentlich oberhalb der Höllentalklamm und steigst oberhalb der Klamm ins Höllental ab. Beeindruckend am Stangensteig: Eine Brücke überspannt die Klamm, die sogenannte Eiserne Brücke. Von hier schaust du 73 Meter hinunter in die Höllentalklamm. Spektakulär!
Die Höllentalklamm Wanderung
Willst du auch in die Höllentalklamm wandern? Hier habe ich die komplette Beschreibung der Wanderungen. Los geht es mit dem Zustieg durch das vordere Höllental. Vor der Höllentaleingangshütte mußt du dich entscheiden: Direkt auf dem Klammsteig nah am Wasser wandern oder über den Stangensteig oberhalb der Schlucht über die Panoramabrücke wandern. Mein Tipp: Verbinde beide Wege zur einer Rundwanderung. Hier alle Details und Varianten.
–> Höllentalklamm wandern
Höllentalklamm mit Kindern
Willst du in der Höllentalklamm mit Kindern wandern? – das kannst du! Diese Wanderung ist sehr kurzweilig, weil die Natur atemberaubend schön ist. Das sollte aber nicht über die Gefahren hinwegtäuschen, die dich auf dieser Klammwanderung erwarten. Achte besonders darauf, dass deine Kinder am Weg bleiben und keinesfalls über die Sicherungen klettern. Der Weg durch die Höllentalklamm ist als blauer, leichter Wanderweg beschildert. Anspruchsvoll ist der Rundweg über den Stangensteig. Wenn du diesen Weg in der Höllentalklamm mit Kindern wandern möchtest, sollten deine Kinder größer und bergerfahren sein.
Wann ist die Höllentalklamm geöffnet?
Beachte bitte unbedingt die offiziellen Öffnungszeiten. Nur während dieser Zeit ist sichergestellt, dass der Weg auf dem Klammsteig möglich ist. Im Winter ist die Höllentalklamm gesperrt. Dann werden sogar Brücken abgebaut, damit sie nicht von den Lawinen und den herabfallenden Steinen beschädigt werden. Alle Details zu Öffnungszeiten liest du hier:
–> Höllentalklamm Öffnungszeiten
Die Eintrittskosten
Für den Betrieb und die laufenden Arbeiten an der Klamm wird ein Eintritt kassiert. Er wird verwendet, um die Steiganlage laufend zu warten. Außerdem sind immer mal wieder größere Arbeiten und Renovierungen durchzuführen. 2021 wurde erstmals nach über 100 Jahren die Bogenbrücke erneuert. Auch der Bereich hinter der Bogenbrücke wurde saniert. Dies war wohl die größte Sanierung seit Eröffnung der Klamm. Im Vergleich zu anderen Klammen in den Alpen sind die Eintrittsgebühren für die Höllentalklamm human. Nicht zu vergleichen mit der teuersten Klamm der Alpen, der Liechtensteinklamm.
–> Höllentalklamm Eintritt
Wie kommt man zur Höllentalklamm?
Der Start deiner Höllenklamm Wanderung ist am Eingang ins Höllental. Hier befindest du dich im Ortsteil Hammerbach. Er gehört zum Ort Grainau. Direkt am Eingang ins Höllental ist die Bushaltestelle. Insofern ist der Bus das perfekte Verkehrsmittel, um die Klamm zu erreichen. Der Parkplatz ist ein Stück weiter weg – und zudem sehr sehr teuer. Somit lohnt sich die Anfahrt mit dem Bus in zweifacher Weise. Alle Daten und Informationen für deine Anfahrt samt Parkplatz findest du hier:
–> Höllentalklamm Anfahrt
Höllentalklamm Fakten
- Eröffnung des Klammsteigs: 1905
- Länge der Klamm: ca. 1000 Meter
- Höhe der Eisernen Brücke: 73 Meter Höhe
- Öffnungszeiten: Sommer
- Eine Klamm – zwei Wege
Warum heißt die Höllentalklamm so?
Als ich das erste Mal von der Höllentalklamm gehört habe, dachte ich an die Hölle und die Naturgewalten. Das ist jedoch nicht richtig. Der Begriff Höllentalklamm kommt vom Aushöhlen. Das Wasser des Hammersbach hat das Gestein ausgehöhlt und zusammen mit der Erosion die Klamm geschaffen. Das kalkhaltige Gestein
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